
Eine Reise mit dem Zug quer durch die USA, Tage und Nächte. Im Panoramawagen, bei gemäßigter Geschwindigkeit, werden verschiedene Lebensweisen für den Bruchteil einer Sekunde sichtbar und immer wieder Landschaften. Manchmal ein Halt auf freier Strecke, den man hinnimmt. Die Zeit und die Bilder fließen vorbei.
Loop
Drei Zoetrope auf Holzsäulen
von hier aus (Ostkreuzschule für Fotografie), Villa Heike, Berlin, 2022
In einem geschlossenen Kreislauf bilden diese Fotos kanalisierte Bewegungsrouten, natürliche Bewegungsprozesse und reglementierte Bewegungsabläufe ab, von erkennbar bis zerfließend – Dynamik in stroboskopischer Betrachtung.
Was macht das Licht, wenn es dunkel wird?
Installation mit 12 Monitoren und einem Soundmix
I´M READY TO GO ANYWHERE (Ostkreuzschule für Fotografie), Kunstquartier Bethanien, Berlin, 2021
Losgelöst vom Tag, ist die Nacht Versprechen, Geheimnis, laut oder still, unscharf gezeichnet oder angestrahlt. Die Lichter verstecken und lassen, umso deutlicher, Dinge zutage treten. Nachtschwärmer sind unterwegs. Landschaften und Orte konzentrieren sich auf das Licht.
„Lived in Wallasey all their lives.
Met at a dance in New Brighton.
Singing and dancing together
until the end of time.“
Alltag und Freizeit am Meer: An den Strandpromenaden der Badeorte Brighton am Ärmelkanal und New Brighton am Fluss Mersey halten Momentaufnahmen die Bedeutung dieser Orte für das Leben der Menschen fest und dokumentieren Inschriften auf Parkbänken die Liebe zu ihnen, von gestern bis heute.
Die mit einem zeitlichen Abstand von zwanzig Jahren entstandenen Schwarz-Weiß- und Farbfotos bezeugen den Wandel und die Konstanz in diesem einst größten Vergnügungspark der Welt. Sie werfen einen individuellen Blick auf Fahrgeschäfte, Imbissstände und die hölzerne Flaniermeile Boardwalk vor dem Hintergrund von Wohnblöcken des sozialen Wohnungsbaus, ein Kontrast, der zu allen Zeiten Filmemacher, Literatinnen und Musiker inspirierte.
Road Movie
Stop-Motion-Film, 3:30 Minuten, Einzelfahnen Format 18 x 90 cm
DREI sehen VIER, GALERIE PFLÜGER 68, Berlin, 2015
Unterwegs sein, ohne anzukommen: Straßenlandschaften als kurze Sequenz, fortwährende Bewegung in Fahrspuren, Fotos in der Anmutung von Schnappschüssen aus früheren Passbildautomaten nehmen den Betrachter, die Betrachterin mit auf eine Reise ohne Ziel.
Eintrittskarten in die Nacht
Eintrittskarten im Originalformat, digitale Montage mit Fotografien, Serie mit 14 Bildern
Kabinett 25, Berlin, 2019 | PASINGER FABRIK, München, 2015 | Freie Volksbühne, Berlin, 2012 | Galerie im Saalbau Neukölln, Berlin, 2012
Nächtliche Bilder von urbanen Orten kombiniere ich mit gesammelten Eintrittskarten aus mehr als zwanzig Jahren.
Die Eintrittskarten als aufbewahrte Erinnerungsschätze werden zum Trägermaterial für neue assoziative Zugänge, zu „Eintrittskarten in die Nacht“.
Fasziniert von Nummer jeglicher Art, ob auf Eintrittskarten, Abholscheinen, Wartezetteln oder Platzkarten, sorgen sie doch scheinbar für Ordnung und Wiederholbarkeit, bin ich zufällig auf diese Nummern auf Stoffmustern gestoßen. Mit den hineinmontierten Fotos zeigen sie gleichsam kolorierte Impressionen einer Überfahrt von Wyk auf Föhr nach Dagebüll im Winter 2007.
Fünf Fotograf:innen, jeweils drei Filme, deren Verfallsdatum abgelaufen war, ein Thema, eine gemeinsame Ausstellung.
Teil 1 der Arbeit ist als klassisches Souvenir-Leporello aufgebaut und zeigt Ansichten aus dem Urlaubsort Santa Ponsa.
Teil 2 der Arbeit zeigt Fundgegenstände in Schaukästen, die mittels eines Trafos beleuchtet werden.
Nummernfolge
Serie mit 6 Fotografien und 6 Wartenummern im Original (work in progress)
Historische Mönchmühle, Mühlenbeck, 2020 | Galerie MEINBLAU, Berlin, 2011 | tmp, Berlin, 2008
Die Orte und Räume sind unspezifisch, ebenso der Grund des Wartens. Aus dem ursprünglichen Zusammenhang gelöst, wird die Wartenummer zu einer assoziativen Annäherung an Begriffe wie Zeit, Langeweile, Anspannung, Erwartung …
Tag und Nacht, ein Wortpaar, das andere Wortpaare wie hell – dunkel, laut – leise, Bewegung – Stillstand, Leben und Tod miteinschließen kann. Aber nicht nur die Gegensätzlichkeit ist möglich, sondern auch die gleichzeitige Existenz von scheinbar sich ausschließenden Zuständen. Momentaufnahmen, die in der Erstarrung Zweifel aufkommen lassen. Geräusche, Bewegungen, Stimmen lassen sich erahnen, die Bilder werden zu Kulissen, hinter denen sich Tag und Nacht verbergen.
Erinnerungen
Serie mit zehn Schwarz-Weiß-Fotografien
Fotografische Serien, Otto-Nagel-Galerie, Berlin, 2002
Was ist für den Einzelnen erinnernswert, wie deutet der Einzelne Erlebtes und inwieweit zeigen sich in persönlichen Erinnerungsfotos auch gesellschaftliche und politische Zusammenhänge?
Mein „Bild“ einer Zeit, die ich nicht aus eigenem Erleben kenne, hat sich geformt aus Erzählungen, Gelesenem und Gehörtem. Durch die Detailaufnahmen und die Zusammenstellung unterschiedlicher fremder Herkunftsbilder zu einer Serie habe ich die ursprünglichen Zusammenhänge der Originalfotos aufgehoben und aus heutiger Sicht einen Blick auf jene Zeit geworfen.